Indien 2024 – Mamallapuram – 1. bis 3. Januar

Unser erstes Ziel sollte Mamallapuram sein, ein Fischerort ca. 1 Autostunde südlich vom Flughafen an der Küste gelegen. Wir hatten dort schon mehrmals einen ersten Stopp in Indien eingelegt zur Akklimatisierung bei Strandspaziergängen.

Wie vier Jahre zuvor hatte ich in einem kleinen einfachen Guesthouse in der Fischerkolonie des Ortes für 3 Tage ein Zimmer gebucht. Der Chef des Guesthouses hatte zugesagt, ein Taxi zur Abholung zu schicken. Weit und breit war jedoch kein Fahrer mit einem Schild mit unseren Namen zu sehen und als ich ihm eine Whatsapp schickte und dann auch noch anrief, um nachzufragen, wo er bliebe, stellte sich heraus, dass er erst einen Tag später mit uns gerechnet hatte. Die Ankunft in den frühen Morgenstunden des 1.1.24 war für Fahrer (und wie sich herausstellte den Pensionschef) die Nacht des 31.12.23 – ein Missverständnis, das dazu führte, dass wir nun selber dafür sorgen mussten, nach Mamallapuram zu kommen. Als erfahrene Indienreisende war uns klar, dass nun wieder nach dem ziemlich gut funktionierenden Europa für uns das Resilienztraining in Indien begann… Zum Glück gibt es ja registrierte und vorab am Schalter zu bezahlende Taxis am Flughafen, mit denen man unbesorgt und zu vernünftigen Preisen weiterfahren kann. Innerhalb von ca. fünf Minuten saßen wir im Taxi, teilten dem Fahrer Ort und Namen des Guesthouses mit, er nickte, sagte „ja ja“ und klemmte sich hinters Steuer. Nach einer guten Stunde waren wir vor Ort, doch es stellte sich heraus, dass der Fahrer keineswegs wusste, wo sich unsere Unterkunft befand. Er verirrte sich in den kleinen Gassen des Fischerviertels, bequemte sich erst nach unserer mehrmaligen ausdrücklichen Aufforderung dazu, nach dem Weg zu fragen, verstand die Anweisungen der Einheimischen nicht und es dauerte, bis wir endlich ziemlich genervt und übermüdet vor dem Haus standen. Ich war nahe dran, zu Fuß weiterzugehen, denn so hätte ich den Weg wiedergefunden …

Inzwischen hoffte ich nur, dass wir ein Zimmer bekommen würden trotz der Datumsverwirrung und zum Glück kam ziemlich schnell ein Angestellter und öffnete ein Pensionszimmer für uns. Todmüde fielen wir ins Bett, schwitzend und froh, dass die indische Flexibilität dann doch funktionierte und wir nicht auf der Straße übernachten mussten.

Zeit- und klimatische Umstellung ließen uns diese ersten Tage wenig und unregelmäßig schlafen. Am 1. Januar war es am Strand lebhaft: viele Inder hatten Urlaub zum Jahreswechsel und tummelten sich mit ihren Großfamilien am Wasser, dazwischen aber auch verliebte junge indische Paare, die ihre Zuneigung deutlich zeigten, was wir die Jahre zuvor so noch nicht erlebt hatten. Wir machten einen langen Strandspaziergang, erkundeten Restaurants und freuten uns, dass gerade das alljährlich indische Tanzfestival stattfand, so dass wir am 2. Januar einen wundervollen Abend mit verschiedenen Tanzdarbietungen genießen konnten. Inzwischen hatte sich das Städtchen wieder ziemlich geleert, der Alltag kehrte wieder ein, die Straßen wurden gefegt, die Kühe lagerten wieder zwischen den Fischerbooten am Strand und die Restaurants waren recht leer und wir sahen fast nur ausländische Touristen.

              

Im Fischerviertel

Bharathanatiyam Tanz

Kuchipudi (Oben und unten)

Da uns die Nacht vom 31.12. auf 1.1.24 berechnet wurde, obwohl wir erst morgens um 6 Uhr angekommen waren, fragten wir den Vermieter in Tiruvannamalai, unserer nächsten Station, ob wir einen Tag früher als geplant ankommen könnten und erhielten wieder die Antwort „Ja ja“. Er fragte, ob er uns ein Auto schicken sollte zum Abholen und wir buchten die Fahrt. Am 3. Januar saßen wir dann wie per Whatsapp verabredet um 1 Uhr mittags mit unseren Rucksäcken in einem Café und warteten.

Als eine habe Stunde später immer noch kein Fahrer da war, meldete ich mich per Whatsapp, telefonierte schließlich leicht genervt, als keine Antwort kam und erfuhr, dass der Fahrer unterwegs ein technisches Problem hatte, aber bald käme… Wieder mal Resilienztraining …. Inzwischen stellte sich heraus – kleine Welt ! – dass der Wirt des Cafés ein Freund unseres Vermieters in Tiruvannamalai war und die beiden miteinander telefonierten über uns Wartende. Eine Stunde später schließlich traf der Fahrer ein und wir ließen uns erleichtert auf den Rücksitz des Taxis fallen. Und drei Stunden später trafen wir in Tiruvannamalai vor unserem Guesthouse ein. Und wieder ein bisschen Resilienztraining: Es stellte sich heraus, dass unser gebuchtes Zimmer doch nicht frei war und wir erst mal provisorisch im Zimmer nebenan einquartiert wurden; aus der einen Nacht wurden dann zwei aus einem Grund, der sich uns nicht erschloss – that’s India!

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