Vang Vieng (Laos)

Die Fahrt nach Vang Vieng führte uns auf einer teilweise sehr steil hoch und runter gehenden noch unbefestigten Straße durch eine wunderschöne Berglandschaft. Unser Minivan war bis auf den letzten Platz belegt und man konnte förmlich spüren, dass wir ab und an den Atem anhielten, wenn es steil abwärts ging auf einer sogenannten Dirt Road, an der wegen Verbreiterung noch gebaut wurde. Nach gut vier Stunden Fahrtzeit von Luang Prabang kamen wir schließlich in Vang Vieng an und standen mit unserem Gepäck auf der Hauptstraße des kleinen Ortes am Karstgebirge. Wir suchten mithilfe von Google Maps unsere zuvor gebuchte Unterkunft, ein Guesthouse auf einer kleinen Insel im Tal des Flusses Nam Song. Über eine wacklige, schwankende Brücke, vorbei an einem Geflügelhof, erreichten wir das etwas abseits gelegene Guesthouse im Grünen. Wir wurden von einem etwas irre wirkenden Engländer und einem Laoten empfangen, die uns das Zimmer im ersten Stock zeigten. Als wir auspackten, hörten wir den Engländer vor dem Haus reden, heftig fluchen und sich beklagen, weil ihm angeblich etwas gestohlen worden war und wir fanden die Stimmung etwas seltsam.

Nach dem Auspacken gingen wir erst einmal einen Kaffee trinken nicht weit entfernt in einer ruhigen kleinen Straße. Als ich noch einmal kurz zum Guesthouse zurückging, kam der Laote auf mich zu und entschuldigte sich für den Engländer, der durcheinander sei. Wir hatten den Eindruck, er war sehr daneben… Die Nacht im Guesthouse war ungemütlich. Bett und Zimmer waren zwar o.k., aber der Engländer lärmte vor dem Haus, fluchte ohne Unterlass, zwei seltsame junge Frauen saßen mit ihm zusammen, eine stierte vor sich hin, die andere flocht ihm die Haare und verschwand dann mit ihm in den privaten Räumen und lärmten weiter; ich hatte den Eindruck, sie waren alle stoned. Der Rauch des Feuers, das die seltsame Gruppe angezündet hatte, zog in unser Zimmer und nahm uns fast den Atem. Am nächsten Morgen packten wir zusammen, obwohl wir zwei Nächte gebucht und bezahlt hatten und suchten uns eine neue Unterkunft.

Unsere nächste Unterkunft war in einem Hostel, das auch mal ein Guesthouse werden sollte, in dem aber die oberen Stockwerke noch nicht ausgebaut waren; es hatte einen Swimmingpool und wirkte momentan eher wie ein Homestay. In den beiden Zimmern neben unserem am Pool wohnte eine laotische Familie, die das Hotel führte und die junge Frau hatte am Tag zuvor ein Baby bekommen. Deshalb wurde vermutlich an den Abenden, in den Tagen, die wir dort waren, von Verwandten an der kleinen Poolbar kräftig gefeiert mit Alkohol, spätem Essen und Kartenspielen. Die junge Mutter verließ zwar ihr Zimmer nicht, aber die Angestellten, meist junge Westler, die Aushilfsjobs hatten, fragten sie oft um Rat. Insgesamt fühlten wir uns jedoch in der Umgebung wohl und verlängerten unseren Aufenthalt, bis schließlich fünf Übernachtungen daraus wurden.

Die Landschaft rings um Vang Vieng war beeindruckend. Einen Tag mieteten wir einen Scooter und fuhren zu einer der fünf Lagunen in der Nähe zum Baden. Wenn nicht meine „Erzfeinde“, die lauten, Staubwolken aufwirbelnden Buggies gewesen wären, die uns in großen Gruppen entgegenkamen oder uns überholten, wären wir auch noch weiter gefahren.

Die Brücke verursachte mir einen Adrenalinschub….

Ein typischer Buggi – diesmal alleine unterwegs:

Ein weiteres tolles Erlebnis war für Ánatha eine Heißluftballonfahrt am Spätnachmittag. Darüber gibt es dann einen Extra-Blogbericht von ihr. Ich blieb lieber am Boden.

Und das tollste Erlebnis für uns war ein Tag mit frei lebenden Elefanten. Darüber schreibe ich dann auch separat.

Wir haben die Tage in Vang Vieng genossen, liebten das ländliche Leben, hielten uns fern von den Orte, an denen chinesische Touristen einfielen und abends lautstark Karaoke sangen. Vang Vieng hatte einmal einen sehr schlechten Ruf als Partystadt und Drogenmekka. Das ist inzwischen besser geworden, da die Regierung Kontrollen durchführt und Vang Vieng für „Normaltouristen“ attraktiv machen möchte – und die wunderschöne Karstlandschaft lädt ja gerade dazu ein, die Gegend zu erkunden.

Von Vang Vieng aus sind wir mit dem Bus nach Vientianne gefahren, in den Sleeping Bus (Bus mit erstaunlich bequemen Liegeflächen und warmen Decken) umgestiegen und 12 Stunden in der Nacht gen Süden gefahren bis Pakse. Dazu mehr im nächsten Blogbeitrag.