Myanmar: Kalaw

Von Bagan mit seinen 2000plus Tempeln sind wir in einem voll besetzten Minibus mit dem Gepäck auf dem Dach 6 ½ Stunden Richtung Osten ins Bergland gefahren. Unser Ziel ist Kalaw, das auf 1.300 m Höhe liegt und uns mit gemäßigteren Temperaturen empfängt (18 – 28°C). Wir haben den hügeligen Ort gleich gern gemocht; unser kleines Hotel am Hang mit Blick auf das Städtchen, das immerhin 26.000 Einwohner hat, bietet holzverkleidete Zimmer verschiedener Preisklassen. Der Besitzer ist sehr freundlich und hilfsbereit. Wir geben erst einmal einen großen Sack Wäsche für die Wäscherei ab und erkunden die Stadt nach einer Nacht mit erfrischendem Schlaf bei erholsamen 18°C.

Und schon stolpern wir über ein Highlight (ganz ohne andere westliche Touristen): Es ist Pagodenfest im Ort und wir sehen eine endlose Schlange von Bettelmönchen um die Pagode ziehen.Viele Frauen kommen mit Reistöpfen herbeigeeilt und füllen die Schalen der Mönche. Da so viel Reis gespendet wird, gehen zwei Männer mit einem riesigen geflochtenen Korb herum, in den die Mönche ihre vollen Schalen umfüllen und dann weiter Reisspenden sammeln. Außerdem tragen die Mönche Tüten, in die Geld und verpackte Süssigkeiten und Snacks gesteckt werden. Ich war hin und weg von den so verschiedenartigen Mönchen: erste, fröhliche, lächelnde, zähneknirschende, schweigende, Witze machende, Erwachsene, Heranwachsende und Kinder – was ein Erlebnis!

Als wir uns auf dem Pagodengelände durch die Marktstände bewegen, gelangen wir zu einer Halle – natürlich mit einem großen Buddha und Altar – in der nur Frauen und Kinder sitzen, Essen und Trinken ausgepackt haben und sich austauschen, lachen und eine gute Zeit miteinander haben. Eine Gruppe von gleichaltrigen Frauen erspäht uns am Eingang und sie rufen und winken uns heran. Wir erhalten Tee und etwas zu essen. Wie sich herausstellt sind wir alle zwischen 62 und 70 Jahren alt. Wir freuen uns so, dieses Pagodenfest, das auch ein soziales Fest mit Raum für Begegnungen ist, erleben zu dürfen.

Der Club 60+

Den nächsten Tag haben wir zum Wandertag erklärt. Es gibt eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt in den Bergen auf 1.500 m Höhe, vorbei an einer Pagode mit einem Bambusbuddha. Insgesamt sind wir mit Pausen 6 Stunden bei ca. 26°C und hoher Luftfeuchtigkeit unterwegs und schlafen in der Nacht daraufhin sehr gut…

Jeder Tag bringt ein Highlight mit sich: An nächsten Tag ist Markttag in Kalaw und wir bestaunen die unendlich vielen exotischen Früchte, das Gemüse, die Fleisch- und Fischauslagen, gebratene Sclangen am Stil und mittendrin ein Smartphonehändler. Was eine Welt! So viele Eindrücke und Gerüche.

Die Schlangen waren mir dann doch zu dunkel geröstet…

Der Kaffeeanbau soll gerade den Opiumanbau ersetzen, wünscht sich die Regierung

Wenn man das Holz mit wenig Wasser auf der Scheibe verreibt, entsteht die Sonnenschutz-Kosmetik-Paste

Singende Bettelnonnen auf dem Markt

Da es uns in Kalaw so gut gefällt, bleiben wir länger als geplant. Der Besitzer des Hotels freut sich so darüber, dass er uns ganz persönlich ein traditionelles birmesisches Frühstück zubereitet: Reis mi kleinen Fischstückchen, lecker gewürzt und dazu eine Art weißer Wurzel, die gut für die Gesundheit sein soll. Und alles wird auf einem Bananenblatt serviert.

Unsere nächste Station ist der Inle-See. Morgen geht es weiter per Zug.