Die Altstadt von Luang Prabang ist zum Unesco Weltkulturerbe erklärt worden, deshalb haben wir von vorne herein ein paar Tage dort eingeplant. Am ersten Tag fiel uns eine bemerkenswerte Kleinigkeit am Straßenrand auf – dort wurde Salat angepflanzt, „Urban Gardening“. Wir schlenderten durch die Straßen, sahen viel westlich, bzw. französisch beeinflusste Häuser, viele, viele Tempel, viele Touristencafes, Restaurants aller Preisklassen, genossen an einem Abend einen Pastis als Aperitif und aßen auf dem Nachtmarkt zu Abend wie viele andere Touristen. Hin und wieder trafen wir auch wieder auf bekannte Gesichter vom Boot und tauschten uns aus über Erfahrungen aus Luang Prabang.
Gleich am ersten Tag wies uns ein Mitarbeiter in der Touristeninfo darauf hin, dass in einem Dorf der Khmu, einem der hiesigen Stämme, am folgenden Tag morgens das Neujahrsfest gefeiert werden würde und wir machten uns daraufhin mit einem Tuk-Tuk am nächsten Tag nach dem Frühstück auf den Weg in dieses Dorf. Die Khmu Stammesangehörigen hatten sich traditionell gekleidet und waren schon aufgereiht am Wegesrand in Erwartung der wichtigen Gäste aus der lokalen Regierung und der Partei. Wir warteten mit und erlebten die Ankunft der Funktionäre, Politiker und anderer wichtiger Gäste, die mit Klatschen begrüßt und am Eingang zum Festplatz mit einem Schnaps empfangen wurden. Dann gab es Reden, Gesang und an Jahrmarktsbuden konnten sich die Einheimischen vergnügen.
Der örtliche Tempel, der sehr animistisch wirkte:
Einer der schönsten Tempel Luang Prabangs war leider sehr überlaufen und wurde von vielen Touristen nur als Kulisse für Fotos gesehen. Wie ich der Zeitung entnommen habe, wurde gerade das laotisch-chinesische Jahr des freundschaftlichen Touristenaustausches eingeläutet und überall in Laos trifft man daher auf größere chinesische Reisegruppen.
Unten: Das Schiff, mit dem die Urnen der königlichen Familie transportiert wurden.
Auch als wir zum Sonnenuntergang auf den Tempelberg von Luang Prabang stiegen, gab es oben ein ziemliches Gedränge. Nichtsdestotrotz war es ein wunderbarer Ausblick von oben.
Einen Abend besuchten wir eine laotische Tanzaufführung, bei der ein Teil des indischen Ramanaja, einer Göttergeschichte, szenisch und tänzerisch dargestellt wurde. Anders als im grazilen indischen Tanz blieben die Bewegungen sehr stilisiert und die Musik klang oft ungewohnt und sogar falsch für unsere westlichen Ohren.
In Luang Prabang erwischte mich dann einen Tag ein für Südostasien nicht untypischer Durchfall. Obwohl wir dieses Mal ein gutes Hotel gebucht hatten, war anscheinend der Wasserspender verkeimt. Als wir das erkannt hatten, war ich schnell wieder auf den Beinen nach einem Betttag und Anatha kam mit wenig Bauchgrimmen davon. Das ging sehr glimpflich ab!
Traurig hat uns der Besuch des örtlichen UXO Museums gemacht: Auch in der hiesigen Gegend wurden viele Streubomben während des Vietnamkriegs geworfen, Granaten gestreut und kleine Raketen abgefeuert, um Versorgungswege zu zerstören. Die Arbeit der Minensucher ist mühsam, die Landbevölkerung muss über die Gefahren der Streubomben aufgeklärt werden und noch immer passieren leider Unfälle, da die arme Landbevölkerung auf Metallsuche geht, um Geld mit Schrott zu verdienen und die tödliche Gefahr der nicht entschärften Waffen unterschätzt. Unvollstellbar, was mit der Bombardierung angerichtet wurde bis zum heutigen Tag.
Aufklärung der Landbevölkerung über die Gefahren der im Boden verborgenen Streubomben mittels Puppentheater, damit auch die Kinder auf die Gefahren aufmerksam werden.
Waffen zu Schmuck – ein Schlüsselanhänger aus dem Metall einer Bombe geschmiedet
Nach sechs Übernachtungen stiegen wir wieder in einen Minibus und machten uns auf den Weg nach Vang Vieng – eine Fahrt von 4 Stunden brachte uns in eine wunderschöne ländliche Gegend. Davon mehr im nächsten Blogbeitrag.
Vielen Dank für Eure schönen und interessanten Reiseberichte. Durch die hier sehr trubelige Weihnachtszeit, habe ich erst heute die Ruhe gefunden mal länger in eurem Blog zu lesen und habe mich auch sehr an den schönen Bilder gefreut.
Lasst es Euch gut gehen! Ich wünsche Euch schon mal einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Liebe Grüße Karin (Volker läßt auch grüßen!)
Toll, danke!
Herzliche Grüße Susanne