Im Süden von Laos ist der Mekong bereits sehr breit und die Gegend wird die 4000 Inseln genannt, weil der Mekong dort sehr viele kleinste, kleine und auch große Inseln hat; die größeren Inseln sind bewohnt und drei Inseln sind auch touristisch erschlossen. Nach einer ca. dreistündigen Busfahrt von Pakse aus in den Süden standen wir wieder einmal am Mekong, dieses Mal im Ort Nakasong und stapften mit unserem Gepäck über einen zwei Fuß breiten wackligen Holzsteg von ca. 100 m Länge bis zu einem kleinen Langboot, das uns auf die Insel Don Det bringen sollte, auf der wir ein paar erholsame Tage verbringen wollten.
Nachdem ich diese „Mutprobe“ bestanden hatte ohne ins zugegeben nur flache Wasser zu fallen, genoss ich die Fahrt hinüber zur Insel vorbei an größeren und kleineren Inseln und Grasbüschelinselchen, die aus dem Mekong ragten.
In Dot Det kletterten wir auf einen wackligen Steg, schulterten unsere Rucksäcke und verschnauften erst Mal in einem einfachen Restaurant am Anleger bei einem Drink. Dann wanderten wir ca. 20 Minuten bis zu der von uns gebuchten Unterkunft namens Crazy Gecko auf der Sonnenaufgangsseite der Insel. Wir bekamen ein Zimmer oben in einem Bambushaus mit einer Terrasse und zwei Hängematten. Der Manager der Pension ist ein Schweizer, der auch das dazugehörige kleine Restaurant zusammen mit seiner Frau und einer laotischen Familie betreibt. Wir fühlten uns gleich wohl dort und genossen die Aussicht auf den Mekong und die viele Natur. Leider feierten am ersten Abend die Laoten auf der Insel ein großes Fest, von dem wir dann bis vier Uhr morgens beschallt wurden. Da wir aber müde von der Reise waren, nervte uns dies nur wenig.
Am übernächsten Tag mussten wir dann umziehen, weil unser Zimmer bereits vergeben war und zogen in eine kleine Pension mehr Richtung Anleger, die von einem Franzosen betrieben wurde. Wir wohnten in einem richtigen Steinhaus, das sich zwar mehr aufwärmte als das Bambushaus, aber dafür hatten wir eine sehr gute Klimaanlage und vom Balkon aus wieder einen schönen Blick auf das Wasser. Sonnenaufgang kurz nach 6 Uhr
Gleich bei unserer Ankunft hatten wir eine geführte Gruppentour gebucht mit Kanufahren, Aufsuchen der Irriwady Delphinen im Mekong an der Grenze zu Kambodscha und Besuch des Mekong-Wasserfalls, der aufgrund seiner Breite und donnernden Wassermassen als der größte Asiens gilt. Der erste Teil der Kanufahrt war einfach, da wir mit dem Strom paddelten. _Dann legten wir irgendwo an, wanderten 30 Minuten quer übers Land und durch ein Dorf, in dem uns die Kinder freudig empfingen und beim Vorübergehen abklatschten und kamen zu einem ersten kleineren Wasserfall, in dem wir unsere Füße kühlen konnten. Dann ging es weiter, wieder ins Kanu und bis zur Spitze der Insel Don Khone. Hier stiegen wir mit unseren sechs Mitpaddlern in ein Motorboot und fuhren ein Stück den Mekong aufwärts bis zur Stelle, an der sich die letzten noch lebenden Irriwady Delphine aufhalten. Die Tiere sind recht klein und nur vereinzelt entdeckten wir ihre glänzenden Rücken, wenn sie kurz auftauchten.
Dann ging es zurück an Land. Dort sollten wir eine ca. 35 m hohe Sanddüne hinaufklettern, um zu einemschattigen Plätzchen unter Bäumen zu gelangen, wo ein einfaches Mittagessen auf uns wartete. Beim Hochsteigen im glühend heißen Sand rutschte Anatha ab, verlor ihre Schuhe und verbrannte sich heftig die Zehen. Ich machte daraufhin schleunigst einen Umweg durch schattiges Gebüsch, spürte aber in meinen Wandersandalen auch sehr heftig die Hitze. Ánatha litt sehr und humpelte mit letzter Kraft zu einem Toilettenhäuschen mit Wasserbecken und kühlte dort notdürftig die Füße. An Weiterlaufen und weiter an der die Tour teilnehmen war nicht zu denken. Unser Führer kam nach der Mittagspause der Gruppe zu uns, nahm Anatha kurzerhand auf den Rücken, lief mit ihr 250 m bis zum Abhang und lief bzw. rutschte dann mit ihr 30 m im Sand nach unten, wobei er sich mit lautem Gebrüll Mut machte. Mir stockte der Atem als ich von oben zusah, aber alles ging gut. Wir wurden in ein kleines Boot verfrachtet, zu einem Anleger gebracht, wo Anatha eiskalte Wasserflaschen bekam zur Kühlung bis zwei junge Männer auf Mopeds aus Don Det kamen und uns über die Insel Don Khone, die eine Verbindungsbrücke zu Don Det hat und schließlich über Don Det bis zu unserer Unterkunft fuhren. Es ging über kleine staubige Wege mit Schlaglöchern verschiedenster Tiefe, über wacklige Brücken aus Brettern zurück. Vor allem mein Fahrer raste unbekümmert durch die Landschaft, knapp vorbei an entgegenkommenden Mopeds, vorbei an Hähnen und Hühnern, Schweinen, hielt sich teilweise halb das Gesicht zu wegen des Staubs, so dass ich dachte „Jetzt sieht er nichts mehr“, aber ich ergab mich meinem Schicksal, hielt mich krampfhaft am Haltegriff hinten fest und beschloss nicht mehr auf den Weg zu schauen. Schließlich hatten wir es zur Pension geschafft und ich stieg etwas zittrig ab. Anatha kam kurz darauf auch an – ihr Fahrer war etwas vorsichtiger und langsamer gefahren. Mit Eiswürfeln aus einem nahen Restaurant kühlte sie dann vor der Pension gleich wieder die ziemlich groß gewordenen Brandblasen. Ein deutsches Ehepaar kam gerade an und die Frau, die Heilpraktikerin ist, packte schnell ein Heilspray aus. Später trugen wir noch unsere bewährte Kurkuma-Salba aus Indien auf, die ebenfalls entzündungshemmend ist. Am nächsten Tag, sahen die Zehen schon viel besser aus und Anatha konnte wieder kurze Wege laufen!
Da wir leider den riesigen Mekong-Wasserfall verpasst hatten auf der Tagestour, machten wir uns nochmals zu zweit per Boot und Tuk-Tuk dorthin auf und waren überwältigt von diesem Naturschauspiel. Seht selber:
Die fünf Tage auf Don Det gingen sehr schnell vorbei und waren dann doch noch erholsam. Wir könnten uns vorstellen nochmals hierherzukommen!
Weiter ging es dann von der Insel mit Boot, örtlichem Bus und Schlafbus von Pakse nach Vientiane. Auf der Busfahrt zum Schlafbus hatte der Bus eine Panne und blieb liegen; der Motor hinten dampfte nur noch. Zum Glück waren es nur noch 19 km bis Pakse und ein Ersatzbus kam relativ schnell. Ein paar Fahrgäste, die es sehr eilig hatten, einen Anschluss zu erreichen, stiegen in Privat-PKWs, die die Busbegleitern auf der Straße angehalten hatte.
In Pakse genossen wir dann nochmals den Ausblick über die Stadt von der Dachterrasse des Pakse Hotels aus und stiegen abends in den Schlafbus. Dieses Mal hatten wir ein Liegebett von ca. 1 m Breite und 1,70 m Länge, in dem wir uns einigelten und versuchten, so viel wie möglich zu schlafen. In der Koje gegenüber lag ein laotisches Ehepaar mit zwei Kindern von ca. 4 und 7 Jahren. Ich weiß nicht, wie sie das hinbekamen, aber sie schienen fast die ganze Nacht zu schlafen, nur die Mutter sah ich hin und wieder aufrecht sitzen.
Der nächste Blogbericht wird dann der letzte aus Laos sein über unsere drei Tage in Vientiane, der Hauptstadt des Landes. Von hier aus fliegen wir nach Südindien, an den Ort, den wir schon mehrfach besucht haben.