Unsere drei Tage bei Beena und Varghese im Homestay sind schnell vorbeigegangen. Heute hat uns Beena durch ihren Bauernhof geführt und uns viele Pflanzen und Bäume aus ihrem Garten erklärt. Wir durften auch einen Blick in den Kuhstall werfen, in dem 2 schwarz-weiße Kühe und ein Kalb standen, die sehr gesund aussahen und ein glänzendes Fell hatten. Der Dung der Kühe und des anschließenden Hühnerstalls wird gesammelt, daraus Biogas gewonnen, Die Jauche wird in den umgebenden Garten als Dünger gebracht.
Auf den verschiedenen Bäumen und Sträuchern entdeckten wir Bananen, Pampelmusen, Birnen, Ananas, Jackfruit, Kokosnüsse, Mangos, Papaya, Feigen und Guaven. Es gab Teakholz und Gummibäume. Der Apfelbaum trug noch keine Früchte. Im Garten wuchsen verschiedene Heilkräuter und Gewürze: Basilikum, Kerbel, Vanilleschoten, Zimt, Kardamon, Ingwer, Kurkuma, Pfeffer, Yamswurzel, Maniok, Curryblätter, Als Gemüse gab es im Garten Bananenblüten, grüne Bohnen, Erbsen. Kakao- und Kaffeebohnen gab es ebenfalls auf dem Gelände sowie etwas entfernt einen Teich mit essbaren Fischen. Der Garten war nicht so in Beete aufgeteilt wie, das bei uns getan wird, sondern die Pflanzen stehen im Gelände um das Haus und unserem ungeübten Auge sind sie erst einmal gar nicht aufgefallen.
Beenas Eltern waren Bauern und sie versorgt ihre internationalen Gäste mit ökologischem vielfältigen Essen, das zum größten Teil von ihrer Farm kommt. Wenn wir spazieren gingen, sprangen die drei großen Hunde, die stark Schäferhunden ähnelten, und begleiteten uns durch die Felder. Das Homestay hatte 8 Zimmer im Haupthaus, 2 in einem Nebengebäude und 2 im „Baumhaus“, einem Haus auf Stelzen, das von Bäumen umgeben war. Ich hatte mir immer einmal gewünscht, in einem Baumhaus zu schlafen, und so erfüllte sich mein Traum, da gerade eines der Zimmer im Stelzenhaus frei war. Es war ein Kommen und Gehen in diesem Homestay und einen Abend saßen wir mit Franzosen, Spaniern, Engländern, einem Amerikaner und dem Gastgeberehepaar, das neben Englisch Malayalam spricht, zusammen. Eine bunte Mischung. Beena und ihr Mann sangen uns an diesem Abend ein Lied vor, in dem es um ein Neugeborenes ging, dem eine besondere Heilmischung auf die Lippen getupft wird, bevor es die Muttermilch bekommt.
An einem Nachmittag machten wir einen Ausflug zu einem nahegelegenen Museum, in dem Tribal-Kunst ausgestellt wurde, also Kunstwerke, die durch die Kultur der Ureinwohner inspiriert war. Ich war ganz verblüfft, dass auch die Ureinwohner Indiens einmal eine Pfeifsprache hatten.
Wir fanden den ruhigen Ort im Wayanad sehr erholsam, aber nach 3 Tagen zog es uns weiter auf Entdeckungsreise und wir entschieden uns, über die nahegelegene Grenze in den Bundesstaat Karnathaka bis nach Mysore zu reisen. Zur Abwechslung jetzt einmal ein größere Stadt…